Maike: Leonie, Du bietest bei den Ahoi Mamas am Juni 2025 im Zuge Deiner Abschlussarbeit Einzelcoachings für unsere Mamas an. Worum wird es da gehen?

Leonie: Eigentlich arbeite ich als Logopädin, habe aber gerade ein zwei jähriges berufsbegleitendes Studium hinter mir und stecke in den Vorbereitungen für meinen Abschluss "master of arts" in Beratung, Mediation und Coaching. Im Rahmen der Abschlussarbeit werde ich fünf Frauen in je fünf Einzelsitzungen coachen. Es dürfen sich deshalb sehr gerne frischgebackene Mamas bei mir melden, die sich nach der Geburt, beziehungsweise nach der ersten Zeit mit dem Baby, mehr seelische Stabilität wünschen oder wieder zurück in ihre Selbstwirksamkeit kommen möchten.

Maike: Wie kommt es, dass Du Dich dazu entschieden hast, gerade frischgebackene Mamas coachen zu wollen?

Leonie: Das liegt daran, dass ich selbst vor 1,5 Jahren zum ersten Mal Mama geworden bin und die ersten zwei Monate nach der Geburt meiner Tochter von extrem starken Ängsten geplagt war. Die Umstellung vom nicht Mama sein zum Mama sein hatte mich kalt erwischt - die Geburt war ganz anders als erhofft, das Stillen klappte nicht so wie erwartet, und da gab es auf einmal wahnsinnig viele Ängste in mir. Ich dachte, dass das nie mehr weg geht. Heute weiß ich, dass ich aus dieser Phase ganz viel lernen konnte und habe mich deshalb dazu entschieden, anderen Frauen zu helfen, denen es genau so oder ähnlich geht wie mir damals.

Maike: Vieles von dem, was man nach der Geburt des ersten Kindes erlebt und fühlt, ist komplettes Neuland, nicht wahr?

Leonie: Oh ja. Ich konnte mir das alles vorher einfach überhaut nicht vorstellen. Aber jetzt habe ich nicht nur eine bunte Palette an Gefühlen selbst durchlebt, sondern im Nachhinein auch viel gelesen und gelernt. Zum Beispiel dass es den Mutterinstinkt eigentlich gar nicht gibt - eine Mutter muss genau wie ein Vatrer alles erst lernen, was das eigene Kind betrifft, dieses Wissen ist nicht einfach bereits da. Auch der Begriff "Muttertät" war mir neu - ich wusste nicht, dass sich das Gehirn neu strukturiert und wir uns als Mütter in einem ähnlichen Prozess wie der Pubertät befinden. Nebst all dieser Informationen habe ich natürlich auch viele Erfahrungen gemacht, zum Beispiel die, dass einem nahezu jeder in alles mögliche reinreden möchte - in die Vorstellungen von der Geburt, in den Umgang mit dem Baby, in die Gefühle und und und. Es ist eine echte Herausforderung, sich dagegen abzugrenzen, wenn man sich selbst als Mutter ja noch gar nicht richtig gefunden hat.

Maike: Wie können sich die Mamas, die sich bei Dir melden, denn so ein Coaching vorstellen?

Leonie: Also, ich biete die Einzelcoachings im Rahmen meiner Abschlussarbeit für 10€ pro 90minütiger Session an. Ob wir die Coachings bei einem Hausbesuch, einem Telefonat, einem Zoomcall oder einem Treffen im Ahoi Mamas Kursraum stattfinden lassen, darf jede Mama selbst entscheiden. Je nachdem, womit sie sich am wohlsten fühlt. Meine Arbeit ist an die systemische Therapie angelehnt. Es wird hauptsächlich um Stabilisierung und Ressourcenaktivierung gehen, aber auch Entspannungsmöglichkeiten werden wir gemeinsam erarbeiten.

Maike: Gibt es etwas, das Dir jetzt schon wichtig ist, den Müttern zu sagen?

Leonie: Ja, dass sie nicht alleine sind. Es gibt so so so viele Mütter, denen es grade genau so geht wie ihnen - die sich ängstlich und unsicher fühlen, die traurig oder überfordert sind.

Glaubt mir: Es geht vorbei!